Foto1Kaum ein Lebewesen wurde so sehr vom Menschen geformt und geprägt wie der Hund. Schon vor tausenden von Jahren wurden gezielt Hunderassen für bestimmte Eigenschaften gezüchtet, die sie zu einem treuen Wegbegleiter und hilfreichen Kameraden des Menschen machten.

Foto2Zuerst als Helfer bei der Jagd sowie als Wach- und Kriegshund, später immer mehr als Begleiter, Beschützer und Helfer des Menschen in unzähligen anderen Tätigkeitsbereichen, wie etwa beim Hüten von Nutztieren, in der Fischerei oder im Militärdienst.

Nun sehen sich die für diese Aufgaben gezüchteten Hunde plötzlich mit einer neuen Aufgabe konfrontiert:

Foto3Ein angenehmer und souveräner Partner im Alltag seines Halters zu sein, ein Allrounder, der verschmust und verspielt ist, sportliche Aktivitäten mitmacht, freundlich zu K  indern, Erwachsenen und Senioren ist, gut alleine bleiben kann, immer weiß, was von ihm verlangt wird und gehorsam und brav das tut, was man ihm sagt.

Das führt gezwungenermaßen zu Konflikten.

Diese Konflikte entstehen meist durch die unterschiedlichen Erwartungen von Hund und Mensch an ein gutes Zusammenleben. Natürlich ist es erstrebenswert für den Hund, wenn sein Halter dafür sorgt, dass es ihm gut geht. Doch Hund und Mensch verstehen hierunter oft etwas völlig anderes.

Es ist genauso wenig im Interesse eines Hundes, vermenschlicht und verwöhnt zu werden, wie es in seinem Interesse ist, zu hart behandelt oder vernachlässigt zu werden. Beide Extreme geben dem Hund nicht die Gelegenheit, seine Instinkte und Bedürfnisse ausleben zu können. Bei Vernachlässigung und unverhältnismäßiger Bestrafung kann der Hund seinen Grundbedürfnissen nicht nachkommen und lernt nicht, welches Verhalten er zeigen kann, um unerwünschtes Verhalten zu verbessern. Beim Vermenschlichen und Verhätscheln wird der Hund in eine für ihn unpassende Rolle gedrängt, in der er sich nicht zurechtfinden kann.

Hunde sind also nicht hundsgemein. Sie haben einfach im Laufe des gemeinsamen Zusammenlebens mit dem Halter gelernt, welche Verhaltensweisen sich lohnen und welche nicht.